Wien, 15.10.2025 - Lärm, fehlende Rückzugsmöglichkeiten und anonyme Großraumbüros setzen vielen Beschäftigten zu. Eine aktuelle Studie von Bene zeigt, welchen Einfluss die Arbeitsumgebung auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit hat und warum intelligente Raumkonzepte zu einem entscheidenden Faktor für Gesundheit und mentale Balance werden. Die Ergebnisse sind im neuen White Paper „Beyond Work – Mentale Gesundheit im Büro“ zusammengefasst.
Zwei Aspekte standen im Mittelpunkt der Studie, die vom Team um Prof. Dr. Bernd Wegener (Humboldt-Universität Berlin) durchgeführt wurde: die Auswirkungen der Arbeitsumgebung auf die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden und ihre Zufriedenheit mit den Raumeigenschaften des Büros. Dazu wurden im Rahmen eines Online-Panels rund 1000 Büroangestellte aus Deutschland und Österreich befragt. Sie sollten Auskunft darüber geben, welche Tätigkeiten einen typischen Arbeitstag prägen, ob entsprechende Raumangebote zur Verfügung stehen und welche Rolle Faktoren wie Licht, Akustik oder soziale Interaktion spielen.
Eigenständige Arbeit am Schreibtisch wird dabei nach wie vor als häufigste Tätigkeit genannt, noch deutlich vor Meetings, Videocalls oder Teamarbeiten. Das hat direkte Auswirkungen auf die Ergebnisse der Befragung: Obwohl das Raumangebot von über 80 % der Befragten als zufriedenstellend empfunden wird und rund 60 % ihre Arbeitsumgebung positiv bewerten, geben nur 17 % an, über genug Ruhe zu verfügen, um fokussiert und effizient arbeiten zu können. Etwa ein Drittel ist im Büro sogar häufig gestresst und angespannt. Besonders in klassischen Großraumbüros, wo ein hoher Geräuschpegel und unzureichender Schallschutz für Ablenkung sorgen, ist das Problem verbreitet. Büros dieser Art schneiden deshalb deutlich schlechter ab als kleinere oder differenzierter gestaltete Offices.
Kritisch betrachtet werden auch flexible "Desk-Sharing"-Modelle, bei denen Schreibtischplätze täglich neu vergeben werden. Der eigene Schreibtisch gilt Büroangestellten oft als Ort persönlicher Autonomie. Arbeitgeber müssen indes auf hybride Arbeitssituationen reagieren, etwa wenn durch vermehrtes Homeoffice Schreibtische leer bleiben und ungenutzte Flächen die Kosten erhöhen. Der Wandel hin zu dynamischeren Arbeitsformen in offenen Büros wird von den Befragten allerdings nicht grundsätzlich abgelehnt. Auch große Flächenbüros können Wohlbefinden und Zufriedenheit fördern – vorausgesetzt, sie sind intelligent konzipiert.
Hier zählt vor allem die Gestaltung jenseits der Arbeitsplätze mit Rückzugsräumen, Kommunikations- und Pausenbereichen. Hilfreich sind auch abgegrenzte Orte für punktuelles Einzelarbeiten, die oft wie Pufferzonen wirken. Sind solche Raumangebote vorhanden, steigen die wichtigsten Komfortparameter, zu denen gute Akustik- und Lichtverhältnisse, angenehme Raumtemperaturen oder eine angemessene technische Ausstattung gehören. Die Studienergebnisse legen also keineswegs nahe, Großraumbüros grundsätzlich zu vermeiden oder flexible Arbeitsplatzmodelle rückabzuwickeln. Stattdessen geht es darum, mit intelligenten Raumkonzepten die Nachteile konventioneller Bürolandschaften aufzuheben.
„Mentale Gesundheit ist eine zentrale Voraussetzung für Leistungsfähigkeit, Kreativität und Zufriedenheit im Arbeitsalltag“, so Michael Fried, Geschäftsführer bei Bene. „Mit diesem White Paper wollen wir besser verstehen, welche Faktoren hier entscheidenden Einfluss ausüben und was dagegen getan werden kann. Damit soll ein größeres Bewusstsein für das Thema geschaffen und Unternehmen ermutigen werden, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.“
Das zugehörige White Paper „Beyond Work: Mentale Gesundheit im Büro“ bietet einen detaillierten Einblick in die Studienergebnisse: Neben einer vertiefenden Analyse zeigt es Handlungsfelder für Unternehmen auf und gibt konkrete Impulse, wie sich Arbeitsumgebungen so gestalten lassen, dass sie das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv fördern.
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Illustrationen: © Wald und Schwert