Interview mit dem Architekturbüro AllesWirdGut
Interview mit dem Architekturbüro AllesWirdGut
Das Architekturbüro AllesWirdGut arbeitet seit 1997 mit Weitblick und Kreativität, ohne den nötigen Pragmatismus aus den Augen zu verlieren. Die Projekte, die in den Standorten Wien und München entstehen, reichen vom Wohnbau über Bürogebäude bis hin zu dem magdas HOTEL, einem Social Business Projekt der Caritas. Herwig Spiegl ist Mitbegründer von AllesWirdGut und hat mit uns über Visionen, Arbeitsprozesse und der Neugestaltung des Himmels gesprochen.
Herwig Spiegl: Für uns ist ein Projekt dann visionär, wenn es gelingt, gegen das Argument „Das war ja schon immer so“ mit einer Idee zu bestehen.
HS: Ein innovativer Raum regt zumindest zum Andersdenken an. Er stimuliert die Sinne und die Phantasie und damit schafft er die Basis zum Erfolgreich sein.
HS: Ich glaube, dass jeder Mensch in seinem Leben etwas schaffen möchte. Und einige davon wollen auch etwas erschaffen. Ich persönlich dachte immer, Architektur ist eine Verbindung von Technik und Kunst, deshalb bin ich diesen Weg gegangen.
HS: Bei uns hat das einen enorm hohen Stellenwert. Auch deshalb, weil wir als Team begonnen haben. Von Anfang an haben wir also die Vorteile erlebt, die durch gemeinsames Arbeiten entstehen und waren so auch erfolgreich. Wir haben es im Kleinen erprobt und setzen es jetzt im großen Team mit 55 Kreativen um. Mehr Köpfe bringen schließlich mehr Ideen.
HS: Wir haben immer einige Wettbewerbsprojekte, bei denen wir als Geschäftsführer schon stark involviert sind, vor allem wenn die Projekt-DNA definiert wird. Im weiteren Verlauf ist dann das Team, das das Projekt bearbeitet, stärker gefordert und wir nehmen eine begleitende Funktion ein. Bei den Meilensteinen, Kontakten mit Auftraggebern oder wichtigen Entscheidungen sind wir aber immer dabei und besprechen die Fortschritte auch regelmäßig mit den Teams.
HS: Wir sind stark geprägt vom Prinzip „Form follows function“, das sich inzwischen um den Begriff „Form follows energy“ erweitert hat, weil energiesparende Modelle immer wichtiger werden. In der Praxis ist die Formgebung als solche und der Weg dorthin aber genauso individuell wie die unterschiedlichen Teams. Bei uns gibt es Freitagsworkshops, bei denen gemeinsamer Austausch, Kommunikation und Diskussion stattfinden. Da passiert dann immer auch die theoretische Realisierung unserer Visionen. Die Methoden dabei sind vielfältig, aber meist kristallisiert sich aus Modellen, Visualisierungen, Diagrammen und Diskussionen eine Richtung heraus, die man dann gemeinsam definiert und weiterverfolgt.
HS: In einer derart reizüberfluteten Informationsgesellschaft wie der heutigen umgibt uns die Inspiration ja nahezu dauerhaft. Es gilt, in entsprechender Ruhe aus all dieser Fülle die richtigen Informationen herauszulesen. Diese Ruhe findet jeder auf seine eigene Art. Ich ziehe mich aus dieser schnellen Welt zurück und verbinde die Inspirationen, die ich für mich gefiltert habe, mit Sehnsüchten aus meinen Erinnerungen. Und so komme ich meist zu einem neuen Gedanken.
HS: Wenn man versucht, die Zukunft zu erahnen, dann muss man auch immer die Vergangenheit betrachten. Wenn wir 100 Jahre zurückschauen, sehen wir, was sich im Leben und beim Arbeiten alles verbessert hat. Und dann können wir auch optimistisch in die Zukunft blicken. Kommunikation ist heute mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg. Das wird auch unsere Arbeitswelten beeinflussen. Außerdem wird die Arbeit nicht mehr so stark an einen Ort gebunden sein, wodurch auch unser Leben besser werden wird. Ich persönlich bin überzeugt, dass sowohl das Leben als auch das Arbeiten in der Zukunft besser sein werden als heute.
HS: Ich sehe eine Allianz aus Innovation und Tradition. Gerade auf den Gebieten der Materialforschung und der Bauprozesse wird es sehr viel Innovation geben. Den Trend sehen wir ja schon heute mit Automatisierung, Vorfertigung, 3D-Druck und so weiter. Auf der anderen Seite denke ich auch, dass wir wieder mehr auf ältere Techniken zurückgehen werden, weil die uns viele Möglichkeiten zeigen, Dinge auch wieder zu vereinfachen.
HS: Der Mensch ist immer im Mittelpunkt. Um ihn herum muss alles andere gebaut und geplant werden. Und so, wie sich unsere Gesellschaft verändert, müssen sich auch Arbeit und Raum mitverändern. Der Raum ist die Basis einer Arbeitswelt für den Menschen und definiert auch ihre Grenzen. Je besser man sich darin fühlt, desto lieber wird man dorthin gehen. Somit ist ein gut gestalteter Raum auch essentiell für gute Arbeit.
HS: Da kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dass die Menschen nicht alles umgestalten können. Der ist gut so, wie er ist.
HS: Am Ende. Und wenn doch nicht alles gut ist, dann ist es nicht das Ende.
Espresso. Ich weiß gar nicht, was das andere ist.
Ganz klar Film.
Stadtpark.
Fahrrad
Halbe Welt von Florian Flicker
Auf jeden Fall Buch.
7:30 in der Früh.
Da muss ich wohl sagen der Wuzzeltisch.
Wien.
Da kann ich mich wirklich nicht entscheiden. Beides.